Radgenuss mit Mystik, Geschichte und Tradition im Thayaland

Radgenuss mit Mystik, Geschichte und Tradition im Thayaland

Die wunderschöne Landschaft des Thayalandes in Niederösterreich ist neben den Sehenswürdigkeiten ein Highlight auf der heutigen Radtour mit einer Länge von mehr als 72 km. Das bewaldete Gebiet entlang des Flusslaufes der Thaya hat viel zu bieten.

Ausgangspunkt der Radtour ist die nördlichste Bezirkshauptstadt Österreichs Waidhofen an der Thaya, die hoch auf einem Felsplateau über dem Fluss Thaya, von alten Stadtmauern schützend umgeben, liegt. Sie bietet den Tourist:innen ein breites Spektrum an Erlebnissen - von kulturellen Sehenswürdigkeiten bis zur größten Waldrapp-Voliere der Welt. Nicht zu vergessen natürlich die kulinarischen Delikatessen wie der Waldviertler Karpfen, Mohnspezialitäten und Erdäpfelköstlichkeiten, die es in der gesamten Region gibt. Besuchen Sie das Stadtmuseum Waidhofen an der Thaya, in dessen Räumlichkeiten sich das Waldviertler Webereimuseum befindet, das die historische Bedeutung der Weberei für die Stadt Waidhofen und die nähere Umgebung zeigt. Die umfangreiche Sammlung an historischen Webgerätschaften erlaubt Einblicke in die Technikgeschichte der Weberei, wie etwas ein Jacquardwebstuhl, der auch heute noch in Aktion erlebt werden kann.

Radgenuss mit Mystik, Geschichte und Tradition im Thayaland

Von hier geht es nördlich auf der Topradroute „Thayarunde“ etwa 6,5 km nach Thaya weiter. Dort können Sie im Haidl-Keller, einem historischen Tunnelsystem, das teils gemauert, teils in den Fels gehauen ist, mit einem Boot den Untergrund erkunden. Aufgrund der kühlen und konstanten Temperaturen wurde der Keller wahrscheinlich als Lagerraum für Nahrungsmittel und Getränke genutzt. Die Marktgemeinde Thaya war im 19. Jahrhundert für ihren Schweinehandel bekannt. Vom Reichtum der Schweinehändler zeugen die zahlreichen Häuser mit historischen Fassaden sowie die prächtigen Grabsteine auf dem Friedhof. Das Museum von Thaya zeigt Fotos, Urkunden, Schreiben und Werkzeuge der „Schweinebarone“. Aber auch spektakuläre Münzfunde, die bei Umbauarbeiten gemacht worden sind, sowie die Ergebnisse der Ausgrabungen der Wüstung Hard. In Thaya befindet sich ein großer Campingplatz und ein beliebtes Flussbad. Den gleichnamigen Fluss Thaya kann man mit dem Rad auf einem Floß überqueren.

Weiter geht es die „Thayarunde“ bis zur Abzweigung der „Kräuterrunde“ nach Westen nach Kleinzwettl. Dort steht die Wehrkirche des Hl. Jakobus dem Älteren, eine romanische Kirche aus dem 13. Jahrhundert. An der gut erhaltenen Wehrmauer sind noch die Aufnahmen der ehemaligen Zugbrücke und der Wehrgraben zu sehen und im Altarraum befindet sich der Einstieg in einen sogenannten Erdstall. Weiter auf der „Kräuterrunde“ kommen Sie in der Nähe von Engelbrechts zum Platz des Skorpions, einer Ansammlung von Granitsteinen, die nach dem Sternbild Skorpion angeordnet sind. Nutzen Sie diese Pause, um an einem mystischen hochfrequenten Kraftplatz durchzuatmen.

Der Weg zweigt kurz von der „Kräuterrunde“ ab und führt an der Holzkapelle in Radschin vorbei. Der ursprüngliche und für die Region typische Glockenturm mit einer etwa 300 Jahre alten Glocke wurde während des Ersten Weltkriegs in eine Holzkapelle umgebaut. In der Nähe befindet sich ein Stein, der die europäische Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer markiert.

Wieder zurück auf der „Kräuterrunde“ biegt man bei Reinolz in Richtung Fratres ab, wo Sie in einem alten Gutshof das Museum Humanum mit einer Sammlung von hunderten Kleinplastiken, Kultgegenständen, Insignien, Amuletten und frühen Werkzeugen aus fünf Kontinenten, besichtigen können. In der anthropologischen Kollektion werden Gegenstände aus verschiedenen Epochen und Kulturen einander gegenübergestellt. Die Ausstellung versucht, das Interesse für das Fremde und das Andersartige zu wecken und die Aufmerksamkeit auf das Gemeinsame und Verbindende zu lenken.

Von hier aus folgt man der Topradroute „Thayarunde“ auf der Trasse der ehemaligen Thayatal-Bahn nach Süden und kommt bald nach Waldkirchen. Dort befindet sich am Gelände des ehemaligen Bahnhofes die Remise (das Heizhaus der Dampflok) und das Zughotel Waldkirchen, wo zu außergewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeiten umgebaute ehemaligen Bauzugwaggons der ÖBB aus den letzten 70 Jahren zu bewundern sind.

Weiter die „Thayarunde“ entlang liegt die Marktgemeinde Dobersberg, mit Barockschloss, Naturpark, ehemaliger Brennerei und der Möglichkeit einer Erfrischung in der Thaya beim alten Flussbad.

Nach weiteren 5 Kilometern können Sie nach Merkengersch abzweigen, wo Sie ein typisches Waldviertler Bauernhaus (Nr. 34), wie man es früher überall vorgefunden hat, erblicken. Der vordere steinerne Teil diente als Wohnbereich, der hintere hölzerne Teil war der Stall für die Tiere sowie der Lagerraum. Meist waren die Häuser mit Stroh gedeckt, welches in Notzeiten im Winter häufig an das wenige Vieh, meist Waldviertler Blondvieh, verfüttert werden musste.

Die letzte Station vor der Rückkehr nach Waidhofen ist die verlassene mittelalterliche Wüstung Hard, die als einzige in Österreich vollständig ausgegraben wurde. Die Funde sind im Dorfmuseum von Thaya ausgestellt.

Wieder zurück auf der „Thayarunde“ geht es auf der alten Bahntrasse wieder zurück zum Ausgangspunkt in Waidhofen an der Thaya.

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Detailplan der Reiseroute

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Radgenuss mit Mystik, Geschichte und Tradition im Thayaland

Quelle: Text – Vysočina Tourism, příspěvková organizace