Heute laden wir Sie zu einem Wochenendausflug durch Südböhmen entlang der Kapellen und Ruinen ein. Ausgangspunkt ist die Stadt Velešín, die etwa 10 km östlich von Český Krumlov am Westufer des Stausees Římov liegt. Nach dem Einchecken und der Erkundung der vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten der Stadt können Sie sich auf Ihre Fahrräder setzen und losfahren. Am zweiten Tag folgen wir der ehemaligen Landweg, die mehrere Ruinen einst bedeutender Burgen miteinander verbindet.
Die meisten Sehenswürdigkeiten von Velešín befinden sich auf dem Marktplatz. Hier steht das Rathaus, das zusammen mit den Bürgerhäusern die spätbarocke Form des historischen Zentrums bildet. In einem der Bürgerhäuser können Sie die Rosenbergische Badestube besuchen, eine Ausstellung, die der Umgebung der historischen Renaissance - Badestube gewidmet ist. Die ehemalige Kirche der hl. Philippus und Jakobus und die Mariensäule sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Ein erhaltener Damm mit einer Bogenbrücke erinnert an die Pferdeeisenbahn, die von České Budějovice nach Linz führte und der Region Wohlstand brachte.
Von Velešín aus erreichen Sie entlang des Staudammes Římov die Gemeinde Římov, deren Geschichte bis ins 10. Jahrhundert zurückreicht. Das Dorf ist als Wallfahrtsort bekannt - Pilgerweg zur Jungfrau Maria von Římov. Die Heilig - Geist - Kirche wird durch die Loretokapelle ergänzt, die den ursprünglichen im italienischen Loreto stehenden Tempel originalgetreu nachbildet. Vor der Wallfahrtskirche steht eine Gedenklinde, die als Baum des Jahres 2008 ausgezeichnet wurde. Die Pferdeeisenbahn České Budějovice - Linz führte zwar nicht durch Římov, aber ihr Konstrukteur und Erbauer, F. A. Gerstner, hatte sein Hauptbüro im hiesigen Schloss und leitete von dort aus den gesamten Bau. Das Eisenbahnmuseum Roubenka setzt diese Traditionen fort. Es wäre eine Sünde, den Kreuzweg, der durch die Landschaft um Římov führt, auszulassen. Dieser einzigartige, 5 km lange Passionsweg verbindet 25 Barockkapellen miteinander. Es handelt sich meist um sakrale Kleinbauwerke, die mit Statuen und Szenen von dem Leidensweg Jesu Christi geschmückt sind.
Das Dorf Doudleby ist die nächste Station auf unserer Reise. Es handelt sich um einen Ort, der auf einer Landzunge in dem Fluss Malše liegt. Die Gemeinde besteht aus zwei Teilen, Doudleby und Straňany, die durch das Kulturdenkmal Čapek Brücke verbunden sind. Die ursprüngliche Festung, von der nicht mehr viel übrig ist, war 600 m lang. Ungefähr in der Mitte steht die Kirche des hl. Vinzenz, in deren Sakristei seltene gotische Fresken mit Szenen der Geburt des Herrn und der Anbetung der Heiligen Drei Könige aus der Zeit nach 1350 entdeckt wurden. In der Nähe der Kirche befinden sich die Pietà Skulpturen und die Kapelle der hl. Barbara. In der Gemeinde werden volkstümliche Traditionen und Feste gefeiert, wie z. B. Doudlebský masopust (die Karnevalsparade von Doudleby), velikonoční řehtání (das Osterratschen) und Doudlebské dožínky (das Doudleby Erntedankfest). Ein 1980 vom Observatorium Kleť entdeckter Planet wurde sogar nach dem Dorf benannt.
Schließlich halten wir in Komařice an, wo wir das ehemalige Renaissanceschloss bewundern können. Obwohl das Objekt stark verfallen ist, ist es zusammen mit dem Garten, dem Kontributionsspeicher, dem Gazebo, der Statue der Immaculata und der Kapelle des hl. Johannes von Nepomuk als bedeutendes Architekturdenkmal der Renaissance eingetragen. Außerdem befinden sich hier mehrere Denkmalbäume. Im Gemeindegebiet befindet sich der Brunnen der hl. Barbara, dessen Quelle eine heilende Wirkung vor allem bei Augenproblemen nachgesagt wird. Im Ort gibt es ebenso eine Schmiedewerkstatt mit einem Museum. Es besteht auch die Möglichkeit, sich als Schmied zu versuchen. In der Schmiede ist ein Museum der Türschlösser mit Exponaten, die bis in das 16. Jahrhundert zurückreichen.
Nach der Rückkehr nach Velešín haben Sie mindestens 25 km auf dem Fahrrad hinter Ihnen. Wenn Sie auf dem Weg in die Talsperre Římov sich noch nicht erfrischt haben, können Sie dies im örtlichen Schwimmbad nachholen.
Am zweiten Tag werden wir einen etwas längeren Ausflug unternehmen, der die Ruinen wichtiger Burgen verbindet. Wir empfehlen, die Autofahrt mit einer Wanderung zu den einzelnen Trümmern zu verbinden. Wenn Sie lieber radeln möchten, können Sie für die Rückfahrt die Zugverbindung von Bujanov nach Velešín nutzen.
Die Burgruine Velešín ist die Ruine einer Höhenburg gegenüber der gleichnamigen Stadt Velešín, oberhalb des Římov Staudammes. Es handelt sich um Überreste einer frühgotischen Burg aus dem 13. Jahrhundert. Nur die Trümmer der Befestigungsanlagen und Fragmente einer halbrunden Wehrturm und eines massiven Rundturms sind erhalten geblieben. Etwas besser erhalten sind die Bruchstücke der mittelalterlichen Burg Pořešín, etwa 11 km entfernt. An der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert wurde Pořešín von dem böhmischen Adelsgeschlecht Bawor von Strakonitz gegründet. Das Objekt wurde von ihrem Besitzer Ulrich von Rosenberg aus Angst vor der Hussitengefahr niedergebrannt und zerstört. Nach weiteren 10 km finden Sie die Burgruine Louzek. Im Jahre 1541 ist das Objekt als verödet angegeben. Die Reste des Turms und ein Teil der Umfassungsmauern des ehemaligen Palastes sind erhalten geblieben. Alle drei Burgen wurden unter anderem zum Schutz des wichtigen Handelsweges nach Freistadt in Oberösterreich errichtet. Bei einem Ausflug nach Österreich würden Sie sicherlich weitere ähnliche, in der Zeit verlorene Sehenswürdigkeiten finden.
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Quelle: Text – Vysočina Tourism, příspěvková organizace