Planen Sie ein Wochenende in Südböhmen und suchen Sie einen Ort in der wunderschönen Natur der tiefen Böhmerwälder, wo Sie sportliche Aktivitäten mit der Erkundung von Geschichte und Kultur verbinden können? Unser Tipp ist die Stadt Volary und ihre Umgebung. Verbringen Sie einen Tag mit der Entdeckung der Gegend und planen Sie am nächsten Tag einen längeren Ausflug, vielleicht mit dem Fahrrad.
Volary ist eine Stadt in einem Kessel zwischen den Hügeln und Wiesen der Böhmerwälder im südwestlichen Teil der Südböhmischen Region, auf dem Gebiet des Landschaftsschutzgebietes Böhmerwald. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt im 16. Jahrhundert. Bis zum 18. Jahrhundert war die Haupteinnahmequelle der Tourismus auf dem Goldenen Steig, einem wichtigen mittelalterlichen Handelsweg der Passau und Prachatice verband. In der Hochzeit gab es 13 Gastwirte, 4 Schmiede und eine Reihe von Säumerfamilien. Laut der Urkunde von Petr Vok durften die Einwohner sogar Wagen mit Ladung und Pferden von Kaufleuten, die die Stadt mieden, wegnehmen. Siedler, vor allem Bauern und Viehzüchter aus der Steiermark und Tirol, brachten den unverwechselbaren Charakter und die Einzigartigkeit nach Volary. Sie unterschieden sich in der Art der Viehhaltung, in ihren Brauchtümer und ihrer Kleidung und vor allem in ihren Gebäuden. Die Blockhäuser, die sich dadurch auszeichneten, dass sie den gesamten Hof mit Wohnräumen, Ställen, Scheunen in einer Einheit unter einem gemeinsamen Dach vereinen, sind meist zweigeschossig mit einem teilweise oder ganz aus Stein errichteten Erdgeschoss und einem niedrigen und sehr breiten Satteldach. Hölzerne Gebäude wurden oft durch Brände zerstört, so brannten im Jahr 1863 59 Häuser, eine Schule und eine Kirche ab. Nur wenige dieser architektonischen Juwelen sind erhalten geblieben, und sie sind eher außerhalb des Zentrums zu finden. In einem von ihnen können wir das Stadtmuseum besuchen. Die Sehenswürdigkeit des Marktplatzes ist die frühbarocke Kirche der hl. Katharina von Alexandria, die nach einem Entwurf von J. Canevalle an der Stelle der ursprünglichen spätgotischen Kirche errichtet wurde. Ein Teil der Stadt steht unter Denkmalschutz, die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern sogar unter städtebaulichem Denkmalreservat. Auf dem örtlichen jüdischen Friedhof befindet sich eine Gedenkstätte für die 96 jüdischen Opfer des Todesmarsches von 1945, zumeist Frauen.
Von Volary aus können Sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad in verschiedene Richtungen gehen oder radeln, um weitere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. In Stožec, eine Gemeinde südwestlich von Volary, befindet sich die Kapelle der Jungfrau Maria. Am Fuß der Kapelle, die als ein Beispiel für Volksschnitzerei gilt, finden wir einen Brunnen mit einer Heilwasserquelle. Ihre Kopie, die als Erinnerung an die Heimat dient, wurde 1985 von vertriebenen Deutschen im nahe gelegenen Phillipsreuth (Bayern), errichtet. Oder fahren Sie nach Westen in das Dorf Lenora, das für seine glasmachende Vergangenheit bekannt ist. Das Glasmachermuseum befindet sich im Gebäude des Gemeindeamtes. Sie können auch eine kleine Glashütte oder eine Glasschleiferei besuchen. Über die Warme Moldau befindet sich der Rechen - ein überdachter Balkensteg aus dem Jahr 1870. Er diente zum Aufnehmen, Zählen und allmählichen Abladen von Holzstämmen, die zu den Papierfabriken in Větřní geflößt wurden. Etwa auf halber Strecke der Route Volary - Lenora besteigen Sie den Soumarský most (Säumerbrücke), einen 9 m hohen hölzernen Aussichtsturm, der 2011 als Teil des Lehrpfades Säumertorfmoor errichtet wurde.
Am zweiten Tag machen Sie sich, gestärkt durch ein gutes Frühstück, auf den 25 km langen Weg nach Husinec. Die gelbe Wegmarkierung folgt dem ursprünglichen Goldenen Steig. Nach etwa 7 km stellen Sie Ihre Fahrräder an der Gabelung ab und gehen den steilen Hügel oberhalb des Flusses Blanice hinauf zu der Burgruine Hus. Die Burg wurde im 14. Jahrhundert erbaut und hat eine relativ kurze, aber bewegte Geschichte hinter sich. Sie hatte viele Besitzer und wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, als sie zum Sitz von Raubrittern wurde, erobert und zerstört.
Nach einem kurzen Zwischenstopp geht die Fahrt weiter nach Husinec, dem Geburtsort von Magister Johannes Hus. Das Zentrum von Magister Johannes Hus mit dem Gelände von drei Bürgerhäusern, darunter seinem Geburtshaus, einer Scheune und einem Wirtschaftsgebäude, wurde zum nationalen Kulturdenkmal erklärt. In einem Teil des Gebäudes an der Hauptstraße befindet sich eine Ausstellung, die der Zeit, dem Leben, dem Werk, der Tradition und dem Vermächtnis des böhmischen Reformators gewidmet ist. Die Statue des Priesters und Predigers befindet sich auf dem Marktplatz. An der Brücke über den Fluss Blanice steht eine Barockstatue des hl. Johannes von Nepomuk aus dem 18. Jahrhundert. Das Dorf verfügt über zwei Kirchen - die Pfarrkirche der Erhebung des hl. Kreuzes und die Friedhofskirche des hl. Kyrill und Method. Zu den Kulturdenkmälern gehören auch das Rathaus sowie das Geburtshaus und das Atelier des Künstlers Josef Krejsa, einem bedeutenden tschechischen Maler und Grafiker. Das Geburtshaus ist mit seinen Zeichnungen geschmückt.
Wegen der häufigen Überschwemmungen und Überläufe des Gewässers Blanice wurde hier in den 1930er Jahren der Stausee Husinec gebaut, durch dessen Damm die Grenze des Protektorats Böhmen und Mähren verlief. An der Talsperre gibt es auch Badeplätze, an denen man sich nach einem anstrengenden Tag erfrischen kann. Und wenn Sie keine Lust haben, mit dem Fahrrad zurückradeln, nutzen Sie die Zugverbindung zwischen Husinec und Volary.
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Ausflug 2. TagNachdem Sie auf die Karte geklickt haben, werden Sie auf www.mapy.cz mit einem vorbereiteten Detailplan der Reiseroute weitergeleitet.
Quelle: Text – Vysočina Tourism, příspěvková organizace