Hluboká nad Vltavou ist das Ziel vieler Ausflügler, die die Südböhmische Region besuchen. Heute wird es nicht anders sein. Wir werden nur eine Route wählen, die Sie auf den Spuren der Flößer auf der Moldau führt. Wir starten an der Talsperre Hněvkovice. Die Strecke ist etwa 13 km lang und nicht schwierig. Der Radweg von Purkarec nach Hluboká nad Vltavou folgt Schautafeln über den Bau und die Umgebung des Staudammes Hněvkovice.
Bevor Sie sich in Purkarec auf Ihr Fahrrad setzen, sollten Sie einen Blick in den Saal der Traditionen der südböhmischen Flößerei werfen, ein Museum, dass die Arbeit und Lebensweise der Flößer und Schifffahrer im Flussgebiet der Moldau dokumentiert. Die Gemeinde selbst ist ein Abbild der Zeit, als mehrere Dörfer auf beiden Seiten der Moldau dem Bau den Wasserspeicher Hněvkovice und des Kernkraftwerks Temelín weichen mussten. Purkarec verlor seinen rechten Uferbereich, der Malá Strana genannt wurde. Diese Ereignisse hat Jiří Hájíček in seinem teilweise autobiografischen Roman Rybí krev beschrieben. In der Gemeinde gibt es einige Bauten im Stil des südböhmischen Bauernbarock. In den Wäldern um Purkarec wurden einige prähistorische Grabhügel entdeckt.
Nach zirka 2,5 km führt ein kurzer Abstecher vom Hauptradweg über den roten Jakobsweg zu den Ruinen der gotischen Jagdburg Karlův hrádek. Die Burg wurde von Kaiser Karl IV. gegründet und wurde Karlshaus genannt. Das Objekt sollte das Zentrum einer neuen Herrschaft werden, die vom nahe gelegenen Hluboká getrennt wurde. Die Burg hatte wahrscheinlich keine Türme und der Innenhof konnte durch einen Graben mit einer Zugbrücke direkt betreten werden. Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts ist sie jedoch als verlassen eingestuft. Es wurden hier archäologische Untersuchungen durchgeführt und die Überreste einer viel älteren, wahrscheinlich prähistorischen Siedlung entdeckt. Es gibt mehrere örtliche Legenden, die mit der Geschichte des Objekts verbunden sind. Die berühmteste besagt, dass irgendwo unter der Burg ein mit Wein gefüllter Keller versteckt ist, der von einem großen tollwütigen Hund bewacht wird.
Zurück auf dem Radweg können Sie nach weiteren 5 km am Informationsschalter Nr. 4 Ihre Fahrräder abstellen. Entlang den roten Wegschildern am Zaun des örtlichen Wildgeheges folgend kommen Sie zu dem Aussichtspunkt Baba, einem Ort mit einem schönen und beruhigenden Blick auf die Moldau und die Umgebung von Hluboká nad Vltavou. Auf dem felsigen Gipfel in 449 m Höhe befinden sich auch die Überreste eine Wallburg aus der späteren Bronzezeit.
Danach erwartet uns Hluboká nad Vltavou. Schon von weitem grüßt uns das Schloss Hluboká mit ihren weißen Mauern und Zinnen. Das Schloss, bekannt aus dem Märchen Die stolze Prinzessin, ist eines der schönsten und meistbesuchten Schlösser in der Tschechischen Republik. Seine heutige, von der Tudor- und elisabethanischen Architektur inspirierte Form erhielt es im 19. Jahrhundert während der Herrschaft von Fürst Johann Adolf II. zu Schwarzenberg. Es verfügt über 140 Zimmer und 11 Türme, ist ganzjährig zugänglich und bietet mehrere Besichtigungsmöglichkeiten, darunter auch welche für Rollstuhlfahrer geeignete. Die Reithalle des Objekts wird als Ausstellungsraum der Südböhmischen Aleš - Galerie genutzt. Einen Rundgang durch die romantischen Schlossgärten und den Schlosspark sollten Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen. Seit 2013 gibt es einen 2,5 km langen Naturlehrpfad durch den Schlosspark mit zehn Stationen, die Wissenswertes über die Geschichte und die Gegenwart des Schlossareals und der Region vermitteln.
Auch das barocke Jagdschloss Ohrada, das sich in der Nähe am Ufer des Fischteiches Munický rybník befindet, gehört zu unserem Ausflug. Früher fanden hier auffallende Jagdfeste statt. Die Innenräume beherbergen Ausstellungen des Nationalen Landwirtschaftsmuseums, die der Forstwirtschaft, der Jagd und der Fischerei gewidmet sind. In unmittelbarer Nähe können Sie den Zoologischen Garten Ohrada besuchen, in dem mehr als 250 Tierarten gezüchtet werden.
Wenn Sie nicht denselben Weg zurückradeln möchten, können Sie das Schiff benutzen, das das Erlebnis eines Ausfluges entlang der Moldau nur noch verstärkt.
Nachdem Sie auf die Karte geklickt haben, werden Sie auf www.mapy.cz mit einem vorbereiteten Detailplan der Reiseroute weitergeleitet.
Quelle: Text – Vysočina Tourism, příspěvková organizace